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Was bringt die Weiterbildung wirklich? - Interviews mit AbsolventInnen

Haben Sie Ihre Ausbildung erfolgreich absolviert und möchten sich darüber hinaus gerne weiterbilden? Vielleicht gibt es ein Fachgebiet, für das Sie sich besonders interessieren und auf das Sie sich weiter spezialisieren möchten? Überlegen Sie, ob eine von der Landespsychotherapeutenkammer anerkannte Weiterbildung für Sie in Frage käme? Doch wie läuft eine solche Weiterbildung ab und was bringt ihnen die Zusatzqualifikation wirklich? 
Wir haben diejenigen gefragt, die diese Fragen am besten beantworten können: Kammermitglieder, die erfolgreich eine Weiterbildung absolviert haben. Hier präsentieren wir Ihnen einige Kurz-Interviews mit AbsolventInnen:

„Die Prävalenzen für Diabetes mellitus steigen weiterhin stark und der Bedarf wächst“
Interview zur Weiterbildung "Psychodiabetologie" mit Frau Dr. Lara Gomille

LPK RLP: Frau Dr. Gomille, Sie haben erfolgreich Ihre Weiterbildung im Bereich „Psychodiabetologie“ absolviert und haben von der LPK RLP die entsprechende Zusatzbezeichnung  verliehen bekommen. Was hat Sie bewogen, diese Weiterbildung zu absolvieren?
Frau Dr. Gomille: Großes persönliches Interesse am Thema (da ich in dem Bereich schon während des Studiums tätig war), die Möglichkeit, die Weiterbildung an meiner Ausbildungsstätte in Mainz zu absolvieren und das Interesse daran, mich zu spezialisieren.
Welche Erfahrungen haben Sie während der Weiterbildung gemacht?
Positive: ich konnte mich in diesem Themenbereich intensiv weiterbilden, im Rahmen der praktischen Tätigkeit dazu beitragen, dieses Nischenangebot für Patienten zu vergrößern und seitens Ärzte, Diabetesberater und Patienten viel Feedback bekommen, dass hier ein großer Bedarf besteht.
Hat Sie das in der Weiterbildung erlernte Wissen beruflich voran gebracht?
 Ja – inzwischen leite ich gemeinsam mit Frau Dr. Benecke unseren Diabetesschwerpunkt hier in der Ambulanz, was ohne die Weiterbildung nicht möglich gewesen wäre. […] Außerdem kann ich auch nebenberuflich in der Weiterbildung als Dozentin arbeiten, ich bin dadurch viel stärker vernetzt.
Gibt es etwas, das Sie denjenigen mit auf den Weg geben möchten, die eine Weiterbildung im Bereich „Psychodiabetologie“ in Erwägung ziehen?
Ich kann nur meine Empfehlung für diese Weiterbildung aussprechen. Diabetes mellitus ist eine komplexe Erkrankung mit vielen Wechselwirkungen zu psychischen und psychosozialen Faktoren, die sich auf beeindruckende Weise auf den Gesundheitszustand und die Lebensqualität des Patienten auswirken. Sich in diesem Bereich weiterzubilden bringt viel neuen Input, allerdings braucht man keine Scheu vor den medizinischen Inhalten zu haben. Die Prävalenzen für Diabetes mellitus steigen weiterhin stark und der Bedarf wächst – daher ist dies ein sehr lohnendes Feld!

„Die ausführlichen Therapieseminare waren besonders hilfreich“
Interview zur Weiterbildung "Spezielle Schmerzpsychotherapie" mit einem Kammermitglied, das lieber anonym bleiben möchte

Sie haben erfolgreich Ihre Weiterbildung im Bereich „Spezielle Schmerzpsychotherapie“ absolviert und haben von der LPK RLP die entsprechende Zusatzbezeichnung  verliehen bekommen. Was hat Sie bewogen, diese Weiterbildung zu absolvieren?
Aufgrund des hohen Anteils von Patienten mit zumindest komorbiden Schmerz- und somatoformen Symptomen und in der Arbeit im Schmerzschwerpunkt meines Ausbildungsinstituts erworbener Erfahrungen erlebte ich es als zunehmend wichtig, ein vertieftes Wissen bzgl. konkreter und spezifischer Behandlungsmöglichkeiten für dieses Klientel zu erwerben. Da bot es sich an, diesen Bereich zu vertiefen, zumal die Weiterbildung vom Ausbildungsinstitut unterstützt wurde.
Welche Erfahrungen haben Sie während der Weiterbildung gemacht?
Besonders hilfreich erlebte ich die ausführlichen Therapieseminare mit zahlreichen Praxisbeispielen und konkreten Interventionen.
Hat Sie das in der Weiterbildung erlernte Wissen beruflich voran gebracht?
Auch heute in der praktischen Arbeit in der Psychiatrie und Praxis treffe ich häufig auf Patienten mit Schmerzsymptomen, bei denen das erworbene Wissen und die durch die Weiterbildung erworbenen Einblicke in ergänzende Behandlungsoptionen und der Aufbau eine kollegialen Netzwerkes als sehr hilfreich erweisen. Zudem halte ich mittlerweile selbst Seminare zu diesem Themengebiet an Ausbildungsinstituten, was eine interessante Ergänzung ist.
Gibt es etwas, das Sie denjenigen mit auf den Weg geben möchten, die eine Weiterbildung im Bereich „Spezielle Schmerzpsychotherapie“ in Erwägung ziehen?
Das erworbene Wissen lässt sich gut auch auf Patienten mit somatoformen, hypochondrischen und Angststörungen sowie mit komorbiden Schmerzsymptomen übertragen. Die aktuelle Entwicklung zeigt, dass diese Krankheitsbilder gehäuft vorkommen. Auch, wenn die Zusatzweiterbildung bzgl. Abrechnungsmöglichkeiten wenig bis keinen Zusatzgewinn verspricht, ist der inhaltliche Gewinn durchaus lohnenswert.

"Ich konnte durch die Weiterbildung ein großes Maß an Sicherheit für meine tägliche Arbeit im Maßregelvollzug erlangen"
Interview zur Weiterbildung „Gutachterliche Tätigkeit im Bereich der Rechtspsychologie“ mit Herrn Martin Schäffler

Herr Schäffler, welche Erfahrungen haben Sie während der Weiterbildung gemacht?
Meine Erfahrungen im Rahmen der Weiterbildung waren insgesamt positiv. Das Institut für Qualitätssicherung forensischer Sachverständigentätigkeit […] hat sowohl das Grundlagen- als auch das Spezialisierungsmodul sehr gut organisiert und sich sehr darum bemüht, die aktuell besten Dozenten auf dem Gebiet der Rechtspsychologie zu gewinnen. […] Weiterhin war der kollegiale Austausch mit anderen TeilnehmerInnen sehr bereichernd; es entstanden kleine Netzwerke, die rückblickend sehr stützend für die Tätigkeit als Sachverständige sind.
Hat Sie das in der Weiterbildung erlernte Wissen beruflich voran gebracht?
Ich konnte durch die Weiterbildung ein großes Maß an Sicherheit für meine tägliche Arbeit im Maßregelvollzug im Umgang mit juristischen Sachverhalten erlangen. […]  Weiterhin konnte ich mich als Sachverständiger bereits nach sehr kurzer Zeit bei der Justiz außerhalb unserer Landesgrenzen als kompetenter Ansprechpartner etablieren. So habe ich nach einem Jahr Tätigkeit eine Vielzahl verschiedener Gutachten durchgeführt. Allerdings möchte ich auch kritisch anmerken, dass nach wie vor unsere ärztlichen KollegInnen in unserem Bundesland im Fokus der Justiz stehen, wenn es um die Vergabe von Aufträgen geht. […]
Was hat sich für Sie durch den Erwerb des Weiterbildungstitels geändert?
In meiner täglichen Arbeit im Maßregelvollzug hat sich lediglich geändert, dass ich meine Unterschriftenzeile beim Verfassen offizieller Dokumente ändern durfte. Bei meinen Gutachten verwende ich diesen neuen Titel natürlich auch; dadurch wird deutlich, dass die von mir angefertigte Expertise keinen psychiatrischen, sondern einen psychotherapeutischen Schwerpunkt enthält.
Gibt es etwas, das Sie denjenigen mit auf den Weg geben möchten, die eine Weiterbildung im Bereich „Gutachterliche Tätigkeit im Bereich der Rechtspsychologie“ in Erwägung ziehen?
Zum einen kann ich jedem meiner KollegInnen empfehlen, das IQfSV als Weiterbildungsstätte auszuwählen. Aber vor allem empfehle ich die Weiterbildung vor dem Hintergrund, dass unsere Berufsgruppe der psychologischen Psychotherapeuten durch eine solche Weiter-Qualifizierung sich in ihrem beruflichen Selbstwert stärkt und dazu beiträgt, uns im Bereich der Rechtspsychologie sowie im Umgang mit der Justiz weiter zu etablieren als kompetente Ansprechpartner. Die LPK RLP dankt allen Interviewpartnern! Weitere Informationen zu allen von der LPK RLP anerkannten Weiterbildungen finden Sie hier.

27.06.2018
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