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Fall Luise in den Medien: Wie verkraften Kinder schlimme Nachrichten?

Anlässlich der medialen Berichterstattung über den tragischen Mord an der zwölfjährigen Luise aus Freudenberg hat die Rhein-Zeitung ein Interview mit Kammerpräsidentin Sabine Maur geführt. Die Rhein-Zeitung ging dabei der Frage nach, wie viele Nachrichten über Verbrechen, Gewalt und Krisen Kinder verkraften können, ohne dass es ihnen schadet, und welche Rolle Eltern beim Medienkonsum ihrer Kinder einnehmen sollten.

Ob Eltern mit ihren Kindern über einen Fall wie den Mord an Luise sprechen sollten, hinge stark vom Alter der Kinder ab und davon, ob die Kinder von sich aus die Nachricht thematisierten, erklärte Frau Maur. Wichtig sei, dass Eltern die Kinder nicht mit den eigenen Gefühlen zu diesem Fall überforderten. Man solle den Kindern helfen, Informationen einzuordnen, und ihnen versichern, dass Gefühle wie Angst, Sorge oder Traurigkeit ganz normale Reaktionen seien.

Im Kindergarten- und Grundschulalter sei es die Aufgabe der Eltern, den Medienkonsum ihrer Kinder zu steuern, stellt Sabine Maur im Interview klar. Wichtig sei, zu prüfen, welche Nachrichten Kindern und Jugendliche gemäß ihres Alters verarbeiten und verkraften können. Kindergarten- und Grundschulkinder sollten beispielsweise auf keinen Fall Kriegsvideos sehen, da sie dies überfordere. Es sei möglich, dass Kinder Angststörungen aufgrund verstörender Bilder und Filme entwickelten.

Frau Maur betonte, dass die Steuerung des Medienkonsums keine leichte Aufgabe für Eltern sei, zumal diese selbst nicht mit dem Internet und sozialen Netzwerken aufgewachsen seien. Als Elternteil müsse man Zeit in die neuen Medien investieren, um eine Idee davon zu haben, welchen Internetphänomene das Kind begegne. Es sei wichtig, dass die Schulen den Eltern bei dieser Aufgabe zur Seite stünden. 

Der Artikel "Fall Luise in den Medien: Wie verkraften Kinder schlimme Nachrichten, Frau Maur?" von Cordula Sailer, erschien am 26. März 2023 auf www.rhein-zeitung.de. Zahlende Kunden der Rhein-Zeitung können den Text hier lesen.

[Foto: iStock/Andrey Popov]

27.03.2023
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