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Hamstereinkäufe - was steckt psychologisch dahinter?

Aufgrund des Krieges in der Ukraine stehen Verbraucher*innen nun wieder häufig vor leeren Supermarkt-Regalen. Besonders Mehl und Speiseöl sind mancherorts Mangelware. Die Knappheit ist vor allem verursacht durch so genannte "Hamsterkäufe", also übermäßige Bevorratung mit den begehrten Produkten. Was treibt Menschen zu diesem Verhalten? Wie lassen sich Hamsterkäufe psychologisch erklären? Das wollte der SWR von Ulrich Bestle, Mitglied des Vorstands der Landespsychotherapeutenkammer Rheinland-Pfalz, wissen.

Die Corona-Pandemie und der Krieg in der Ukraine stellen Gefahrensituationen dar, auf die die Menschen mit Angst und Unsicherheit reagieren, erklärt Ulrich Bestle. Die „Hamsterkäufe“ dienen dazu, die Hilflosigkeit  zu reduzieren und mit den eigenen Gefühlszuständen besser umgehen zu können. Durch diese Reaktion erscheine die Situation besser kontrollierbar. Zudem ging Herr Bestle auf die Rolle der Medien in diesem Zusammenhang ein: Wenn vertraute Informationsquellen Bedrohungsszenarien beschrieben, werde nicht daran gezweifelt. Sollten im Supermarkt dann auch noch genau jene Produkte ausgehen, die zuvor in den Medien als mögliche Mangelwaren genannt wurden, sehe sich der Verbraucher darin bestätigt, dass es zu einem Mangel kommen werde, so Bestle.

Den Beitrag "Der Ukraine-Krieg und seine Folgen. Warum Hamsterkäufe in Rheinland-Pfalz unnötig sind" von Klaus Welsch (veröffentlicht am 17.3.2022) finden Sie HIER.

[iStock/Drazen Zigic]

17.03.2022
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