Zum Seiteninhalt

Psychotherapie in der Corona-Pandemie

In einem Interview mit der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) schildert Sabine Maur, Präsidentin der Landespsychotherapeutenkammer Rheinland-Pfalz, die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die psychische Gesundheit und auf ihren Praxisalltag. Das Gespräch wurde für den KBV-Podcast „Im Sprechzimmer“ geführt. Eine neue Serie stellt Praxen in der Corona-Pandemie vor.

Frau Maur, die mit einer Praxis für Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie in Mainz niedergelassen ist, berichtet, dass die Folgen der Pandemie je nach Alter und sozialem Hintergrund sehr unterschiedlich ausfallen können: Während kleinere Kinder im Lockdown teilweise sogar froh darüber waren, weniger Zeit in der Schule und mehr Zeit mit ihren Familien zu verbringen, litten vor allem Jugendliche unter den Einschränkungen. Der Wegfall von Sport- und anderen Freizeitaktivitäten und vor allem die starke Reduktion der Kontakte zu Gleichaltrigen belaste diese Altersgruppe besonders stark, so Frau Maur. Generell sei eine Zunahme der psychischen Belastung mit fortschreitender Dauer der Pandemie zu beobachten. Menschen mit geringen finanziellen und sozialen Ressourcen oder bereits vor Corona bestehenden psychischen Erkrankungen träfe die Pandemie besonders hart.

Der Podcast thematisiert außerdem die Möglichkeiten und Grenzen der Videotherapie. Zwar sei die Videotherapie eine gute Möglichkeit, um in der Pandemie die Versorgung überhaupt aufrecht erhalten zu können, so Frau Maur. Diese könne den persönlichen Kontakt aber nicht komplett ersetzen und funktioniere nicht mit allen Patientengruppen. So sei Videotherapie mit kleinen Kindern beispielsweise nur schwer umzusetzen, da therapeutischen Spielen nicht möglich sei. Ein weiteres Problem bei Videotherapie sei die oftmals fehlende Privatsphäre im Zuhause der Patient*innen.

Sie finden den Podcast „Im Sprechzimmer“ mit Sabine Maur HIER.

[© KBV]

23.11.2021
Zum Seitenanfang