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Psychische Gesundheit von Pflegefachpersonen in der Corona-Krise

Auch während der zweiten Welle der Corona-Pandemie sind Pflegefachpersonen besonderen psychischen Belastungen ausgesetzt. Um sie in dieser schwierigen Situation zu unterstützen, haben sich die Landespsychotherapeutenkammer und die Landespflegekammer Rheinland-Pfalz seit dem Sommer in einem Kooperationsprojekt zusammengeschlossen und Flyer und Poster zur psychotherapeutischen ersten Hilfe entwickelt.

Der ohnehin schon große Druck, der auf den Pflegekräften lastet, hat sich durch die Krise noch einmal deutlich erhöht. Zusätzlich zu einem oft zu hohen Arbeitspensum und Zeitmangel steigt durch die Corona-Pandemie die Patienten*innenzahl an, spezielle Infektionsschutzvorschriften für den Umgang mit Corona-Patientinnen vergrößern zudem den Arbeitsaufwand. Pflegekräfte sind in besonderem Maße der Ansteckungsgefahr ausgesetzt und bekommen in vorderster Front die hohe Belastung des Gesundheitssystems zu spüren. Psychische Folgen dieses hohen Drucks können zum Beispiel erhöhte Anspannung, Nervosität, vermehrte Sorgen wie auch Schlafprobleme sein. Vor allem die Ungewissheit über den weiteren Verlauf der Krise kann zu Sorgen führen.

Dringend notwendig sind in dieser Situation Möglichkeiten der psychischen Unterstützung und der Stärkung der Resilienz. Psychotherapeut*innen als Expert*innen für die psychische Gesundheit der Menschen können hier wertvolle Unterstützung in der Krise bieten. Daher haben Landespsychotherapeutenkammer und die Landespflegekammer bereits während der ersten Corona-Welle gemeinsam Flyer und Plakate zur psychotherapeutischen ersten Hilfe entwickelt, die in Kliniken und Pflegeeinrichtungen ausliegen und über weitergehende Hilfsangebote bei psychischen Belastungen informieren. Die Flyer können Sie hier herunterladen: Für die beruflich Pflegenden gibt es außerdem ein eigens für die Corona-Pandemie geschaffenes psychotherapeutisches Beratungsangebot: Psychotherapeut*innen bieten eine kostenfreie Telefonberatung für alle Pflegeberufe an. Die professionelle Unterstützung ist insbesondere gedacht für Pflegefachpersonen in den Kliniken sowie in Altenpflegeheimen und in der häuslichen Versorgung. Wenn sie sich durch die aktuellen beruflichen Herausforderungen belastet fühlen, können sie über die Internetplattform www.psych4nurses.de kurzfristig und bundesweit 30-minütige Beratungstermine buchen. Dieses Angebot ist ein gemeinsames Hilfsangebot des Deutschen Berufsverbandes für Pflegeberufe und der Bundespsychotherapeutenkammer. Die Schirmherrschaft haben die Bundespflegekammer und der Deutschen Pflegerat übernommen.

Foto: iStock/Morsa Images

08.12.2020
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