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"Je länger keine Behandlung erfolgt, desto deutlicher die Symptome"

Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) hat ein Gespräch mit Kammerpräsidentin Sabine Maur über die psychotherapeutische Versorgung im Nachgang der Flutkatastrophe im Ahrtal geführt. In dem aus dem Gespräch entstandenen Artikel „Die Nacht, die nicht enden will“ macht Frau Maur deutlich, wie wichtig eine zeitnahe Behandlung psychischer Erkrankungen ist: „Je länger keine Behandlung erfolgt, desto deutlicher werden die Symptome, desto mehr Folgeerkrankungen wie Depressionen können dazukommen.“ Die Folgen können lange Krankschreibungen und sogar Berufsunfähigkeit sein.

Keine ausreichende psychotherapeutische Versorgung zu gewährleisten, grenze an unterlassene Hilfeleistung, so Sabine Maur: „Jemanden mit körperlichen Verletzungen nicht zu versorgen, scheint uns unmenschlich. Aber mit psychischen Verletzungen lassen wir Menschen allein. Das ist unverantwortlich.“

Dass der Zulassungsausschuss einen Sonderbedarf in der Region erkannt hat und auf diesem Weg zusätzliche Psychotherapeut*innen für das Ahrtal zugelassen hat, begrüßt die Landespsychotherapeutenkammer Rheinland-Pfalz daher. Ob dies ausreicht, um den enormen Bedarf zu decken, wird sich zeigen. Falls nötig, muss nachgesteuert werden.

Der Artikel „Die Nacht, die nicht enden will“ von Tobias Schrörs und Timo Steppat wurde am 9. Juli 2022 in der Printausgabe auf S. 3 der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und digital unter dem Titel "Das Ahrtal ist traumatisiert" veröffentlicht. Zahlende Kunden der FAZ können den Text hier lesen.

18.07.2022
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