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Können therapeutische Videos gegen Angst helfen?

In einem Radio-Interview mit dem SWR3 wurde Frau Dr. Andrea Benecke, Vizepräsidentin der Landespsychotherapeutenkammer Rheinland-Pfalz, nach ihrer Einschätzung therapeutischer Videos gefragt. Können diese als Erste Hilfe bei psychischen Problemen nützlich sein, obwohl kein Gespräch und keine Rückfragen möglich sind?
Anlass des Gesprächs war ein neues Online-Angebot mit Videos zur Selbsthilfe, die Hilfesuchende bei der Bewältigung von Ängsten unterstützen sollen. Die Videos wurden sowohl von Psychotherapeut*innen als auch von Ärzt*innen und Sozialarbeiter*innen erstellt und beziehen sich inhaltlich vor allem auf den Ukraine-Krieg und die allgemeine weltpolitische Situation, die viele Menschen stark beunruhigt.

Frau Dr. Benecke sagte, Video-Angebote dieser Art könnten helfen, eine erste Einschätzung und Ordnung der eigenen Emotionen vorzunehmen und eigene Reaktionen besser zu verstehen. Wichtig sei es, zu prüfen, wer hinter den Videos stecke und ob sie aus Expert*innenhand stammten.
Wenn die psychische Krise so weit gehe, dass man keinen Antrieb mehr habe, sich mit Dingen zu beschäftigen, die einem früher Freude bereiteten, sei dies ein Warnzeichen. Auch starker Rückzug und Vermeidungsstartegien sowie das Verharren in negativen Gedanken seien ein Signal, dass Selbsthilfe-Videos allein nicht mehr ausreichen, sondern Kontakt mit einer/einem Expert*in aufgenommen werden sollte. Eine erste Abklärung und Beratung könne beispielsweise über die/den Hausärzt*in erfolgen.

Das Interview mit Frau Dr. Benecke wurde am 25. April 2022 in der SWR 3 Morningshow gesendet.

[Foto: shutterstock_388892920]

27.04.2022
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