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Lange Wartezeiten auf Psychotherapieplatz: Reform der Bedarfsplanung nötig

Die schwierige Suche nach einem Psychotherapieplatz und die vielerorts unzumutbar langen Wartezeiten sind Thema eines Artikels, der in der Allgemeinen Zeitung veröffentlicht wurde. Ursache dieses Missstandes ist die veraltete Bedarfsplanung von 1999, wie Peter Andreas Staub, Vorstandsmitglied der Landespsychotherapeutenkammer Rheinland-Pfalz und der Kassenärztlichen Vereinigung RLP, in dem Artikel erklärt. Die Bedarfsplanung legt fest, wie viele Psychotherapeut*innen sich in einem bestimmten Gebiet niederlassen dürfen. Das Angebot sei viel zu gering für die sehr hohe Nachfrage. "Der Bedarf war damals nicht zu decken und ist es heute erst recht nicht”, sagt Herr Staub. Heutzutage seien psychische Krankheiten und Psychotherapien weniger stigmatisiert als früher, erklärt er. Zudem habe die Corona-Krise zu einer verstärkten Nachfrage nach Psychotherapie geführt. So hätten beispielsweise Angststörungen und Phobien zugenommen.

Kammermitglied Margit Klein, die ebenfalls in dem Artikel zitiert wird, weist darauf hin, dass die Situation nicht nur für die Patient*innen, sondern auch für die Psychotherapeut*innen belastend sei. „Das Ende vom Lied ist dann möglicherweise, dass Therapeuten über ihre Grenzen hinaus arbeiten und dann auch keinen guten Job mehr machen können”, so die Psychotherapeutin.

Der Artikel macht deutlich, dass die Bedarfsplanung dringend reformiert werden muss, um die psychotherapeutische Versorgung zu verbessern.

Der Artikel "Kein Therapieplatz in Sicht: Ein Betroffener berichtet" von Emanuel Arzig, erschien am 14. Februar 2023 in der Printausgabe der Allgemeinen Zeitung und am 1. Februar in der Online-Ausgabe. Zahlende Kunden können den gesamten Artikel hier lesen.

 

[Peter Andreas Staub]

14.02.2023
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