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Produktive Sitzung mit interessantem Vortrag

Am Freitag, den 31.10.2025 fand die achte Sitzung der Vertreterversammlung in der fünften Amtsperiode statt. Die Mitglieder versammelten sich – diesmal in den Abendstunden - im Atrium Hotel in Mainz-Finthen. Auch die beiden frisch gewählten PiA-Landessprecherinnen Katharina Epstein und Sabine König waren als Gäste bei der Versammlung vertreten.

Berichte des Vorstandes
Nach der Begrüßung der Teilnehmer*innen durch die Präsidentin Sabine Maur berichtete der Kammervorstand über seine Tätigkeit seit der letzten Sitzung am 9. Mai 2025. Frau Maur verwies dabei auf den bereits im Vorfeld versandten umfangreichen schriftlichen Vorstandsbericht, ging auf einige wichtige Punkte aber ausführlicher ein: So berichtete sie über die erfolgreiche Veranstaltung „LPK trifft Gesundheitspolitik“, wobei die gute Vernetzung der Landespsychotherapeutenkammer mit den relevanten politischen Akteuren des Landes deutlich wurde. Dies wurde auch dadurch belegt, dass Ministerpräsident Alexander Schweitzer der Landespsychotherapeutenkammer ein Interview gab, in dem er sich für das „außerordentliche Engagement“ der Psychotherapeut*innen in Rheinland-Pfalz bedankte. 

Ein wichtiges Thema des Interviews war die psychotherapeutische Versorgung im Rahmen der Katastrophenhilfe, die für den Ministerpräsidenten einen großen Stellenwert hat. Die Landespsychotherapeutenkammer setzt sich dafür ein, dass psychotherapeutische Hilfen zukünftig nicht mehr von der zufälligen Einsatzbereitschaft einzelner abhängen, sondern strukturell im Katastrophenschutz verankert werden. Außerdem fordert die Kammer, dass klar geregelt wird, wie der Übergang von der akuten psychosozialen Notfallversorgung in die reguläre Gesundheitsversorgung gelingt, insbesondere in Bezug auf die psychotherapeutische Versorgung. Dies machte sie zuletzt bei einer großen Veranstaltung zum Opferschutz am 23. Oktober 2025 deutlich, zu der der Opferbeauftragte der Landesregierung eingeladen hatte. Aufgrund ihres großen Engagements im Bereich Opferschutz wurde die Kammer kürzlich in den Expertenstab „Krisen und Ereignisse“ berufen. Repräsentiert wird sie in dem neu gegründeten Gremium von Kammerpräsidentin Sabine Maur und Geschäftsführerin Petra Regelin.

Außerdem wurde die Präsidentin der Landespsychotherapeutenkammer erneut in den Vorstand der Zukunftsinitiative Rheinland-Pfalz (ZIRP) berufen, wo sie sich für das Thema psychische Gesundheit stark macht.

LPK-Vizepräsidentin Dr. Andrea Benecke berichtete anschließend über den aktuellen Stand der psychotherapeutischen Weiterbildung. Im Berichtzeitraum sind viele Anfragen zur Weiterbildung in der Geschäftsstelle eingegangen und das Interesse, Weiterbildungsstätte zu werden, ist groß. 

Weitere Themen in den Berichten der Vorstandsmitglieder waren der Zusammenhang von Psychischer Gesundheit und Gewalt sowie das mediale Interesse an diesem Thema, die psychotherapeutische Versorgung von geflüchteten Menschen, zudem die Digitalisierung in der ambulanten Versorgung.

In der Aussprache zu den Berichten zeigte die Vertreterversammlung sich sehr zufrieden mit der Arbeit des Vorstands.

Vortrag: Aktuelle (Berufspolitische-)Handlungsspielräume
Anschließend bereicherte Michael Weller, ehemaliger Leiter der Abteilung Gesundheitsversorgung und Krankenversicherung im Bundesministerium für Gesundheit, mit seinem Expertenwissen aus dem Berliner Politikbetrieb die Sitzung der Vertreterversammlung: Er hielt einen interessanten Vortrag zum Thema „Die psychotherapeutische Versorgung unter den aktuellen gesundheitspolitischen Rahmenbedingungen“: Der Referent machte deutlich, wie schwierig die finanziellen Rahmenbedingungen der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) momentan sind. Aufgrund der defizitären Haushaltslage sei eine realistische Einschätzung der finanziellen Spielräume für die berufspolitische Positionierung wichtig. Entsprechend sollten Forderungen mit Vorsicht gestellt und dabei faktenbasiert argumentiert und Lösungsvorschläge präsentiert werden. In diesem Zusammenhang ging Herr Weller auch auf die schwierige Finanzierung der psychotherapeutischen Weiterbildung ein.
Generell sei es wichtig für die Kammern, selbst Verbesserungsvorschläge für die Versorgung zu entwickeln und Angebote für effizientere Lösungen zu machen, wie beispielsweise mehr Gruppenpsychotherapie, digitale Ersteinschätzung und eine Reform für den Umgang mit psychischen/psychiatrischen Notfällen. Zudem müsse der Zugang zu psychotherapeutischer Versorgung für schwere Fälle und vulnerable Gruppen verbessert werden.

Fruchtbare Diskussionen zu Satzungsänderungen 
Außerdem standen Änderungssatzungen für Meldeordnung und Wahlordnung auf der Tagesordnung. Eine Überarbeitung der Berufsordnung steht ebenfalls an. Die Kammerpräsidentin stellte erste geplante Änderungen vor und holte hierzu die Meinung der Vertreterversammlung ein, die einzelne Aspekte gewinnbringend diskutierte.  Die Vertreterversammlung beschloss darüber hinaus Erleichterungen für die Umsetzung der Weiterbildung.

Beiträge bleiben stabil
Vorstandsmitglied Peter Andreas Staub stellte den Haushaltsplan für 2026 vor, der von der Vertreterversammlung angenommen wurde. Ein weiteres wichtiges Ergebnis der Sitzung ist der Beschluss, dass die Mitgliedsbeiträge 2026 stabil bleiben werden, also keine Erhöhung vorgesehen ist.

Die nächste Sitzung der Vertreterversammlung ist für den 17. April 2026 geplant.

[Der Vorstand der LPK RLP v.l.n.r.: Marcel Hünninghaus, Peter Andreas Staub, Sabine Maur, Dr. Andrea Benecke und Ulrich Bestle]

[Michael Weller]

05.11.2025
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