Zum Seiteninhalt

Psychosoziale Versorgung Geflüchteter durch Haushaltskürzungen bedroht

Es sind massive Kürzungen der Förderung für die Psychosozialen Zentren für Flüchtlinge (PSZ) vorgesehen. Der Entwurf für den Bundeshaushalt wird in den kommenden Wochen beraten und soll im November 2023 vom Deutschen Bundestag beschlossen werden. Die geplanten Mittelkürzungen hätten gravierende Einschränkungen für die therapeutische Versorgung von Geflüchteten durch die PSZ zur Folge. Neue Strukturen, die im letzten Jahr durch die Bundesförderung aufgebaut werden konnten, müssten wieder eingestellt, Fachpersonal entlassen werden.

Um die ohnehin unzureichende therapeutische Versorgung von Geflüchteten nicht noch weiter zu gefährden, fordert die Landespsychotherapeutenkammer Rheinland-Pfalz, die geplanten Kürzungen zurückzunehmen. Nur wenn die Finanzierung gesichert bleibt, können die PSZ weiterhin möglichst vielen Geflüchteten ihre wertvolle Unterstützung zukommen lassen.
Vor diesem Hintergrund hat sich die Landespsychotherapeutenkammer mit einem Schreiben an die rheinland-pfälzischen Bundestagsabgeordneten gewandt, die im Gesundheitsauschuss, im Familienausschusses und im Haushaltsausschuss über den entsprechenden Haushaltstitel verhandeln und sie um Unterstützung gebeten.

Es gilt allerdings nicht nur, die drohenden Kürzungen abzuwenden: Zusätzlich ist die Politik gefordert, Rahmenbedingungen zu schaffen, die eine Behandlung von Geflüchteten auch im Regelsystem ermöglichen, erläutert LPK-Vorstandsmitglied Ulrich Bestle. Ein wichtiger Schritt wäre daher die Etablierung eines klaren, transparenten Antragsverfahrens in der ambulanten psychotherapeutischen Versorgung von Geflüchteten, die Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz (AsylbLG) beziehen. Auch eine geregelte, transparente und standardisierte Finanzierung des Einsatzes von Sprachmittler*innen (auch für Geflüchtete mit Anerkennung und Versichertenkarte) sowohl im Bereich der stationären wie auch der ambulanten Versorgung, sei dringend nötig.

Weitere Informationen zur psychosozialen Versorgung von Geflüchteten in Rheinland-Pfalz finden Sie hier.

 

20.09.2023
Zum Seitenanfang