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Rassismus und psychische Gesundheit

Rassistische Diskriminierung kann die psychische und physische Gesundheit beeinflussen, wie internationale Studien der vergangenen 30 Jahre belegen. Insbesondere die psychische Gesundheit wird durch rassistische Diskriminierung erheblich beeinträchtigt. Rassismus und rassistische Diskriminierung beinhalten strukturelle, interpersonelle und individuelle Aspekte, die sich historisch und kontextuell verändern. Rassistisches Handeln, sowie rassistische Diskriminierungserfahrungen im Gesundheitswesen führen zudem zu gesundheitlichen Ungleichheiten in der Bevölkerung. Dem Thema "Rassismus und phsychische Gesundheit" widmete sich daher eine Online-Fortbildung, die die Landespsychotherapeutenkammer Rheinland-Pfalz gemeinsam mit der Koordinierungsstelle für die interkulturelle Öffnung des Gesundheitssystems in Rheinland-Pfalz am 28. April 2021 angeboten hat. Die Veranstalter konnten mehr als 90 Teilnehmer*innen begrüßen, darunter viele Mitglieder der LPK RLP.

Herr Sebastian Sikkes von der Koordinierungsstelle begrüßte die Referentien und die zahlreichen Teilnehmenden. Er führte in seinem Grußwort in das Thema und stellte die Aufgaben der Koordinierungsstelle vor. Herr Ulrich Bestle, Mitglied des Vorstandes der LPK RLP, bedankte sich für die Kooperation mit der Koordinierungsstelle und gab einen Überblick über das Engagement der Kammer im Bereich Psychotherapie mit Menschen mit Migrationshintergund. [Ein Positionspapier von LPK RLP und Partnern mit dem Titel "Psychiatrisch-psychotherapeutische Versorgung von Geflüchteten und Menschen mit Migrationshintergrund muss ausgebaut werden" finden Sie hier.]

Als Referentin konnte Frau Dr. Amma Yeboah, Fachärztin für Psychiatrie und  Psychotherapie, gewonnen werden. Frau Dr. Yeboah verfügt über viel Erfahrung im klinischen Bereich und im Bereich Intersektionalität, an der sie ihre Zuhörer auf anschauliche Weise teilhaben ließ. Sie erläuterte verschiedene Formen der Diskriminierung in Form von Mikro- und Makroagression. Sie stellte auch die Folgen rassistischer Diskriminierung bei der Gesundheitsversorgung dar und erläuterte Lösungsstrategien zur Überwindung von Rassismus. Wichtig seien Sensibilität und Offenheit. Zudem solle man sich bei der Frage nach Rassismus-Erfahrungen darüber im Klaren sein, ob man auch die Ressourcen hat, diese therapeutisch zu begleiten. Der Aufbau von rassismuskritischer Fachkompetenz sei ein Qualifizierungsprozess, der für das Personal im Gesundheitswesen sinnvoll und notwendig sei. Diese LPK-Kooperationsveranstaltung war also ein Schritt in die richtige Richtung.

Abbildung: iStock /gmast3r

06.05.2021
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