Zunehmende Hitze gefährdet auch psychische Gesundheit
Auch wenn das wechselhafte Wetter momentan einen anderen Eindruck vermittelt: Die Zahl der extrem heißen Tage nimmt zu; Hitze ist das größte klimawandelbedingte Gesundheitsrisiko in Deutschland. Jährlich sind tausende hitzebedingte Todesfälle zu beklagen. Am Mittwoch, 4. Juni 2025, findet der diesjährige bundesweite Hitzeaktionstag statt. Aus diesem Anlass möchte die Landespsychotherapeutenkammer Rheinland-Pfalz daran erinnern, dass die durch den Klimawandel zunehmende Hitze auch die psychische Gesundheit bedroht. Hitze ist dabei nur eine von vielen Folgeerscheinungen des Klimawandels, die das psychische Wohlbefinden der Menschen gefährden:
Direkten Einfluss nehmen auch die zunehmenden Extremwetterereignisse wie Starkregen und Überflutungen sowie Dürreperioden und Luftverschmutzung. Umweltzerstörung und Naturkatastrophen können zu Ängsten, Depressionen, Traumafolgestörungen und Suchtmittel-Missbrauch führen. Indirekt wird die psychische Gesundheit durch diverse Folgen der Erderhitzung gefährdet, etwa durch die Zunahme von Infektionskrankheiten, kardiovaskulären und Atemwegserkrankungen sowie durch Migrationsbewegungen aufgrund des Verlustes von Heimat und Lebensgrundlage. Gleichzeitig verschärft die Klimakrise soziale Ungleichheit durch die stärkere Betroffenheit vulnerabler, diskriminierter Gruppen. Nicht zuletzt führt die Auseinandersetzung mit der Bedrohung zu erhöhtem Stress, Klimaangst, ökologischer Trauer und Hilflosigkeit.
Sabine Maur, Präsidentin der Landespsychotherapeutenkammer Rheinland-Pfalz sagt anlässlich des Hitzeaktionstages: „Hitzeschutzmaßnahmen zügig auszubauen, ist ein unverzichtbarer Schritt, um die psychische und physische Gesundheit der Menschen zu schützen. Vor allem aber müssen die politischen Entscheidungsträger*innen alles tun, um effektiven Klimaschutz umzusetzen und die fortschreitende Erderwärmung einzudämmen.“
Die Landespsychotherapeutenkammer Rheinland-Pfalz unterstützt die notwendigen Veränderungen hin zu einer klimagerechten Gesellschaft und beteiligt sich mit ihrer Expertise hinsichtlich psychischer Gesundheit und psychologischen Herausforderungen an deren Umsetzung. Vor diesem Hintergrund hat die Landespsychotherapeutenkammer Rheinland-Pfalz bereits im Frühjahr 2023 ein eigenes, umfassendes Klimakonzept erarbeitet. Dieses stellt sie in der Broschüre „KLIMANOTFALL – Auswirkungen ökologischer Krisen auf die psychische Gesundheit. Informationen und politische Forderungen aus psychotherapeutischer Sicht" vor und legt dar, warum Klimaschutz auch Gesundheitsschutz ist.
Am Hitzeaktionstag machen zahlreiche Organisationen, Kommunen und Einzelpersonen durch vielfältigen Aktionen auf die zunehmenden Gesundheitsrisiken durch extreme Hitze aufmerksam. Die Organisator*innen des Hitzeaktionstages begreifen Hitzeschutz als Gemeinschaftsaufgabe und stellen den Vernetzungsgedanken in den Vordergrund. Eine Vielzahl von Akteur*innen, überwiegend Institutionen aus dem Gesundheitssektor, setzt sich dafür ein, Deutschland möglichst hitzeresilient zu gestalten. Eine der beteiligten Partner*innen des Hitzeaktionstages ist die Bundespsychotherapeutenkammer, die gemeinsam mit dem Bundesministerium für Gesundheit (BMG) einen Musterhitzeschutzplan für ambulante psychotherapeutische Praxen veröffentlicht hat:
- Den Musterhitzeschutzplan von Bundespsychotherapeutenkammer und BMG finden Sie hier.
- Informationen für Praxen zum Thema Klima- und Hitzeschutz der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) finden Sie hier.
- Informationsmaterialien zum Thema Hitzeschutz speziell für Gesundheitsakteure von der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit (KLUG) e.V. finden Sie hier.
- Informationen der BZgA für Einrichtungen und Privatpersonen zum Thema Hitzeschutz finden Sie hier.
- Weitere Informationen zum Thema „Klimakatastrophe und psychische Gesundheit“ stellt die LPK RLP auf der gleichnamigen Homepage-Rubrik unter www.lpk-rlp.de / Info-Portal zur Verfügung.