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"Klima-Angst" immer häufiger Thema in der Psychotherapie

Die Klima-Katastrophe und ihre Folgen belastet viele Menschen und wird zunehmend auch in der Psychotherapie thematisiert. Vor diesem Hintergrund hat die Allgemeine Zeitung die Vorstandsbeauftragte für Klima-Psychologie der Landespsychotherapeutenkammer Rheinland-Pfalz Kathrin Macha und Kammerpräsidentin Sabine Maur interviewt. Die so genannte Klima-Angst, also eine umweltbezogene Angst, die im Zusammenhang mit der globalen Erderwärmung steht, ist weit verbreitet: „Weltweit sorgen sich circa 80 Prozent aller Menschen darüber, in Deutschland zwei Drittel“, so Kathrin Macha. „Für einige Menschen wirkt sich die Situation etwa auch auf die Entscheidung aus, ob sie Kinder bekommen wollen“, hat Sabine Maur beobachtet.

Klima-Angst könne sich beispielsweise durch Schlafschwierigkeiten äußern, durch Ruhelosigkeit oder Gedankenschleifen, erklärt Frau Macha. Angst sei dabei nur eines von vielen Gefühlen angesichts der Situation, manche Menschen würden auch mit Hoffnungslosigkeit, Trauer und Wut reagieren. Die Vorstandsbeauftragte für Klima-Psychotherapie betont im Interview, dass es sich dabei um angemessene Gefühle handle, die keiner Therapie bedürfen, sondern das Politische Handlungsschritte nötig seien, um die Gesundheit der Menschen zu wahren. Psychotherapeut*innen könnten durch ihre Fachkompetenz aber Patient*innen darin unterstützen, die Gefühle anzuerkennen, zuzulassen und ihre überlebenswichtige Funktion zu sehen. Zahlreiche Studien hätten zudem gezeigt, dass es gut für die psychische Gesundheit sei, der eigenen Hilflosigkeit durch gesellschaftliches oder politisches Engagement gemeinsam mit anderen entgegenzuwirken.

Wichtig sei aber auch, sich Pausen zu gönnen, um Abstand zu dem Thema zu gewinnen. Wenn Ängste und Sorgen im Alltag so stark seinen, dass die eigenen Bewältigungsversuche nicht mehr ausreichten, könne professionelle Unterstützung hilfreich und angezeigt sein, so Kathrin Macha.

Das gesamte Interview von Sonja Werner, das am 25. Januar 2023 auf S. 3 der Print-Ausgabe und am 24. Januar online veröffentlicht wurde, können zahlende Kund*innen der Allgemeinen Zeitung hier lesen.

Kathrin Macha und Sabine Maur

25.01.2023
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