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"Reaktion mit Stress-Symptomen ist normal"

Die Pandemie und die erneut verlängerten Corona-Beschränkungen stellen eine Stress-Situation für den Menschen dar, in der die Selbstregulationsfähigkeiten stark gefordert werden. Darüber sprach Ulrich Bestle, Mitglied des Vorstandes der Landespsychotherapeutenkammer Rheinland-Pfalz, am 11. Februar 2021 in einem Radio-Interview mit dem Sender SWR 4.
Die Situation sei für viele Menschen belastend, so dass in den psychotherapeutischen Praxen vermehrt Stress-Symptome, wie beispielsweise Gereiztheit, Antriebslosigkeit und Schlafstörungen berichtet würden. Herr Bestle sagte, dass das Auftreten von Stress-Symptomen in dieser belastenden Situation eine normale körperliche Reaktion seien. "Wiederstandsfähigkeit heißt nicht, dass man keine Stress-Symptome kennt", betonte Bestle. Entscheidend sei, dass man aufmerksam mit diesen körperlichen Signalen umgehe und rechtzeitig entgegensteuere.
Um abzuklären, ob es sich noch um eine normale Stress-Reaktion handle oder schon um eine psychische Erkrankung, könne ein Austausch mit nahestehenden Personen oder eine erste Einordnung durch den Hausarzt hilfreich sein. Eventuell stelle sich dann heraus, dass der Besuch in einer psychotherapeutischen Praxis empfehlenswert sei.
Wichtig sei, auch in der Pandemie-Situation einen strukturierten Alltag beizubehalten, soziale Kontakte zu pflegen und Dinge immer wieder auch aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten, empfahl Herr Bestle. Menschen, die aufgrund der Corona-Pandemie und ihrer Folgen unter psychischen Belastungen leiden, finden eine Auflistung von ersten Anlaufstellen, Informationen und Unterstützungsangeboten HIER

Ulrich Bestle

15.02.2021
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